Wien Opec kürzt Ölförderung - Tanken könnte teurer werden

Wien · Auf die Verbraucher könnten höhere Preise beim Tanken und Heizen zukommen: Die Opec drosselt erstmals seit acht Jahren ihre Ölförderung, um den Preis des Rohstoffs in die Höhe zu treiben. Das Ölkartell beschloss gestern in Wien, eine im Grundsatz bereits getroffene Einigung über geringere Fördermengen nun konkret umzusetzen. Ob mit diesem Schritt der Preis für Benzin und Heizöl dauerhaft steigt, ist aber noch unklar. Eine erste Reaktion der Märkte war aber eindeutig: Der Ölpreis legte um fast neun Prozent zu.

Der Ölpreis steht seit 2014 wegen eines Überangebots unter Druck. Die Opec will im ersten Halbjahr 2017 insgesamt 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag weniger produzieren. Das neue Limit soll bei 32,5 Millionen Barrel täglich liegen. Der Ölminister aus Katar, Mohammed Bin Saleh Al-Sada, sprach von einem "großen Erfolg". Den größten Teil soll der Öl-Riese Saudi-Arabien schultern, der seine Produktion um 486.000 Barrel pro Tag reduziert. Die Vereinbarung kann nach sechs Monaten um den gleichen Zeitraum verlängert werden.

Der russische Energie-Minister Alexander Nowak begrüßte die Einigung. Er gehe davon aus, dass andere Förderländer, die wie sein Land nicht in der Opec seien, dem Beispiel folgen würden. In den vergangenen Monaten hatte Russland seine Fördermenge noch auf ein Rekordhoch getrieben. Für den 9. Dezember ist ein Treffen der Nicht-Opec-Länder mit dem Kartell angesetzt.

(RP)
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