Düsseldorf Pleitgen wirbt in Düsseldorf für mehr Nähe zur Ukraine

Düsseldorf · Die neue Kooperation der Robert-Schumann Hochschule in Düsseldorf mit der Nationalen Universität der Künste in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen als vorbildlich gelobt und als "für ganz Europa nachahmenswert" empfohlen. Pleitgen sprach gestern Abend beim Neujahrsempfang der Schumann-Hochschule. Die Ukraine brauche "mehr Zuwendung aus dem Westen", forderte Pleitgen. Nach dem anfänglichen Elan habe das Engagement des Westens spürbar nachgelassen, so Pleitgen, der früher viele Jahre als Korrespondent in Russland und im damaligen Ost-Berlin arbeitete und noch heute Osteuropa zu seinem Herzensthema erklärt. "Erst kommt der Hype, dann die Ernüchterung." Brexit, Griechenland, Trump seien in der EU heute wichtiger als Fortschritte im Ukraine-Friedensprozess. Es sei "skandalös", dass das Thema in den Sondierungsverhandlungen von Union und SPD nicht behandelt wurde. Die Ukraine habe die Assoziierung mit der EU teuer bezahlt. "Mit der Feindschaft des großen Nachbarn Russland, mit dem Verlust der Krim und einem unerträglichen Krieg im Osten", so Pleitgen.

Pleitgen war von 1995 bis 2007 Intendant des WDR. Der Journalist lebt heute im Bergischen Land.

(nic/brö)
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