Populismus hilft nicht

Kommentare von Journalisten sollten klar in der Positionierung, hart in der Argumentation und maßvoll in der Sprache sein. All das hat der Vize-Chefredakteur der "Bild am Sonntag", Nicolaus Fest, leider nicht getan. Der Islam sei ein Integrationshindernis, schrieb der Sohn des früheren FAZ-Herausgebers Joachim Fest und erntete einen Sturm der Entrüstung.

Zu Recht. Nicht die islamische Religion ist ein Integrationshindernis, Engstirnigkeit ist es. Und billiger Populismus. Religionsübergreifend. Wer den Islam pauschal als gefährlich, schädlich und intolerant diffamiert, bedient nicht nur niedere Instinkte, sondern bringt in einer durch den Nahost-Konflikt extrem aufgeheizten Debatte eine wichtige und sinnvolle Diskussion über religiösen Eifer zum Erliegen.

Angebracht ist eine sachliche Bestandsaufnahme über Integrationsdefizite bei Menschen mit Migrationshintergrund. Ansonsten sollten wir uns freuen über alle gläubigen Muslime, die in Deutschland ihre Religion ausleben, zu Wohlstand, Verständigung und Vielfalt beitragen und den Rechtsstaat ehren.

(RP)
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