Pragmatischer Präsident

Donald Trump ist auch in Paris Donald Trump geblieben. Die "Stadt der Liebe" machte den ungehobelten US-Präsidenten nicht zu einem besseren Menschen. Aber trotzdem könnte Emmanuel Macron mit seiner Einladung etwas bewirkt haben. Denn Trump wirkte so zufrieden wie ein Kind, das zum ersten Mal zum Geburtstag eingeladen wurde. Der französische Präsident ist eben Pragmatiker. Denn auch wenn Trump zweifelhafte Entscheidungen trifft, ist die Welt doch auf ihn angewiesen. Der Terrorismus kann ohne die USA nicht bekämpft werden, und die Konflikte in Syrien und anderswo sind alleine auch nicht zu lösen. Das hat Macron klar erkannt.

Ganz uneigennützig übernimmt er die Rolle des Vermittlers natürlich nicht. Mit seiner Geste zeigt er seinen Landsleuten, dass Frankreich zurück ist auf der Weltbühne. Wie eine Art europäischer Klassensprecher versucht Macron, das diplomatische Heft in die Hand zu nehmen. Schöne Bilder reichen dafür allerdings nicht aus. Das wird Macron in den nächsten Monaten noch zu spüren bekommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort