Demos in mehr als 50 Städten "Pulse of Europe" macht Lärm für Europa

Düsseldorf · Selbstgebastelte Transparente, Fähnchen und eine Menschenkette: Es sind die altbewährten Mittel aus friedensbewegten Zeiten, die die Organisatoren von "Pulse of Europe" nutzen wollen, um ein positives Statement für Europa zu setzen.

Pulse of Europe am 26. März 2017
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Foto: dpa, fg tba

Die Idee: In über 50 Städten in ganz Europa, darunter auch Düsseldorf, Köln und Krefeld, treffen sich allsonntäglich um 14 Uhr Europa-Fans und demonstrieren für den europäischen Gedanken - gegen Rechtspopulismus und Europafeindlichkeit.

Dass die Kundgebungen in Zeiten von Flashmobs und virtuellen Veranstaltungen etwas altmodisch daherkommen, will der Düsseldorfer Organisator Bernd Fröhlich nicht auf sich sitzen lassen. "Wer ,Pulse of Europe' als altmodisch abtut, war noch nicht da", sagt er und schwärmt von der Atmosphäre der Veranstaltungen, von einer Friedlichkeit, die selbst Polizisten beeindrucke. "Es ist eine Veranstaltung von Bürgern für Bürger. Wir sind keine Profis, und wollen das auch nicht sein."

Das bedeutet konkret: Parteipolitiker oder Gewerkschaften sind hier nicht am Ruder, stattdessen gibt es ein offenes Mikrofon, über das jeder, der mag, von seinen positiven Erfahrungen mit Europa berichten darf. Die Veranstaltungen dauern nur eine Stunde, am Ende gibt es eine Menschenkette. In Düsseldorf waren nach Angaben von Fröhlich am vergangenen Sonntag 700 Teilnehmer dabei, in allen Städten zusammen 25.000.

Das Motto waren die Niederlande, im Hinblick auf die Parlamentswahl am vergangenen Mittwoch. Die hat der Rechtspopulist Geert Wilders wider Erwarten nicht gewonnen - doch das sei für die "Pulse of Europe"-Organisatoren kein Grund, aufzuhören, so Bernd Fröhlich. "Die noch wichtigere Wahl findet ja am 23. April in Frankreich statt und da ist es relativ sicher, dass Marine Le Pen zumindest in die Stichwahl kommt."

(hpaw)
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