Dortmund Rechercheprojekt zum Unterrichtsausfall in NRW

Dortmund · Ein Rechercheprojekt zum Unterrichtsausfall in Dortmund hat bei der Bezirksregierung Arnsberg und im Düsseldorfer Schulministerium Nervosität ausgelöst. Das gemeinnützige Recherchenetzwerk Correctiv und die in Dortmund erscheinenden "Ruhr Nachrichten" versuchen mit diesem gemeinsamen Projekt zu ermitteln, wie viele Unterrichtsstunden an Dortmunds Schulen im Monat März tatsächlich ausfallen. Dazu setzt das Projekt auf die Mithilfe von Lehrern, Eltern und Schülern, die in einer Internetdatenbank exakt eintragen können, welche Stunden nicht gegeben wurden und was als Ersatz angeboten wurde. Bis gestern Nachmittag wurden von rund 500 Teilnehmern bereits rund 3000 ausgefallene Unterrichtsstunden im März in Dortmund gemeldet.

Hintergrund dieses Projekts ist die wiederholte Darstellung des Schulministeriums, nach der der Unterrichtsausfall in NRW bei lediglich 1,8 Prozent liegt. An diesem Wert gibt es vor allem bei Eltern und Schülern erhebliche Zweifel.

Mitte Februar schrieb die Bezirksregierung Arnsberg alle Schulleiter in Dortmund an und forderte sie angesichts dieses Projekts auf, selbst die Zahl der im März ausgefallenen Stunden genau zu dokumentieren. Fragen der "Ruhr Nachrichten" zu diesem Schreiben beantwortete die Bezirksregierung erst nach wiederholten Anfragen. Schulleiter berichteten dagegen der Zeitung, dass es eine Anweisung gebe, Anfragen nicht selbst zu beantworten, sondern an die Bezirksregierung zu verweisen. Das sei nicht richtig, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung.

Den Brief selbst stellte die Bezirksregierung Arnsberg der Zeitung nach einer Weigerung in der vergangenen Woche erst am Dienstagabend zur Verfügung.

www.unterrichtsausfall-check.de

(breu)
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