Paris Rechtsruck bei Wahlen in den französischen Départements

Paris · Frankreichs Konservative unter Ex-Präsident Nicolas Sarkozy haben sich bei den Wahlen die Vorherrschaft in den 101 Départements des Landes gesichert. Die Sozialisten des unbeliebten Präsidenten François Hollande mussten gleichzeitig erneut eine bittere Niederlage hinnehmen. Dagegen feierte die rechtsextreme "Front National" schon kurz nach Schließung der Wahllokale gestern Abend seine jüngsten Erfolge in der Fläche. Jeder zweite Bürger blieb der Wahlurne fern.

Nach einer Prognose des Instituts CSA wechseln bis zu 30 der Départements, die den Landkreisen in Deutschland vergleichbar sind, von den Linken zu den Konservativen. Die schlechte Wirtschaftslage mit hoher Arbeitslosigkeit, großer Schuldenlast und wenig Wachstum wird den regierenden Sozialisten angelastet. Premierminister Manuel Valls räumte einen Erfolg der Rechten ein. "Ich habe die Nachricht verstanden", sagte Valls. Die zu zersplitterte Linke habe einen Rückschlag erlitten. Die Regierung werde ihre Arbeit und die Reformen für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes fortsetzen.

UMP-Chef Sarkozy sprach von einem Sieg der Rechten, mit dem die Politik von Präsident Hollande klar zurückgewiesen worden sei. Die FN-Vorsitzende Marine Le Pen sieht im "sagenhaften Erfolg" der Rechtsextremen "einen Sockel für die Siege von morgen". Unklar blieb aber zunächst, ob der "Front National" in einem der Départements auch gewinnen konnte.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort