Bessere Hilfe für Erkrankte Reha-Maßnahmen nach psychischen Störungen auf Rekordhoch
Berlin · Die Zahl der Reha-Maßnahmen nach einer psychischen Erkrankung ist auf ein Rekordniveau geklettert. Etwa jede fünfte Rehabilitations-Maßnahme wird wegen psychischer Störungen verordnet. Dies geht aus Daten der Rentenversicherung hervor, die unserer Redaktion vorliegen.
Woran es bei der Versorgung psychisch Kranker mangelt
So erhielten im Jahr 2012 rund 195.000 Versicherte eine Reha in Folge einer psychischen Krise. Mit rund 106.000 Maßnahmen benötigen Frauen diese Hilfe deutlich häufiger als Männer. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Bedarf an Reha-Maßnahmen wegen psychischer Probleme beinahe verdoppelt. Die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr. Noch vor zehn Jahren waren es insgesamt nur rund 143.000 Fälle. Trotz der stark wachsenden Zahlen warten Betroffene oft lange auf ihre Rehas.
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Die meisten Rehabilitationsleistungen werden in Deutschland nach wie vor wegen Erkrankungen am Skelett, an den Muskeln oder am Bindegewebe eingefordert. Dazu zählen beispielsweise Maßnahmen nach Unfällen oder dem Einsetzen künstlicher Gelenke. Aufgrund des weiter steigenden Bedarfs an Reha-Maßnahmen stockte die Bundesregierung im Rahmen ihrer Rentenreform das Budget auf. Im vergangenen Jahr lag es bei 5,8 Milliarden Euro. Ab 2014 kommen 100 Millionen Euro pro Jahr hinzu, 2017 steigen die zusätzlichen Ausgaben auf 233 Millionen Euro.
Trotz der zusätzlichen Reha-Maßnahmen müssen immer mehr Menschen wegen seelischer Erkrankungen aus dem Beruf ausscheiden. Ein Burn-out oder andere psychische Störungen sind mittlerweile die häufigste Ursache für eine Erwerbsminderungsrente. Auch bei den Krankschreibungen von Arbeitnehmern geht es immer häufiger um seelische Leiden. Sie stehen als Ursache an zweiter Stelle hinter Rückenschmerzen.
