Persönlich René Benko . . . baut jetzt Kitas in Düsseldorf

Warenhäuser, Wellness-Tempel, Luxus-Resorts - das waren bislang Immobilien, die man mit René Benko in Verbindung gebracht hat. Jetzt will der Mann, dessen Familie Eigentümer der Essener Warenhauskette Karstadt ist, auch Kitas bauen. Düsseldorf, Köln, Münster und Bonn sind die Standorte in Nordrhein-Westfalen, an denen für insgesamt 400 Millionen Euro 150 Kindertagesstätten entstehen sollen. 13 Projekte seien bereits fertig oder in Arbeit; der Kauf weiterer 30 Grundstücke werde geprüft, heißt es.

Selbst betreiben will die Signa-Gruppe der Familie Benko die Kitas aber nicht, sondern nach Fertigstellung verkaufen. Logisch, denn Benko ist mit Immobiliendeals deutlich vertrauter als mit dem Thema Kindergärten (auch wenn er selbst dreifacher Vater ist). Und deshalb weiß er auch, dass Kitas in Deutschland eines der Mega-Themen sein dürften. Motto: Wer früh an einem Markt aktiv ist, hat gegenüber den Konkurrenten Vorteile.

Die Karriere des 38-Jährigen verlief wie im Bilderbuch: Mit 22 Jahren gründete er in seinem Heimatland ein eigenes Unternehmen, in Österreich galt er schon als Wunderkind, als ihn hierzulande noch kaum jemand kannte. Ein Schulabbrecher, der danach mit viel Geschäftssinn zum Multi-Millionär wird, ist eben immer noch eine Rarität. In Deutschland ist Benko seit seinem Einstieg bei Karstadt viel öffentliche Aufmerksamkeit zuteilgeworden - auch weil man auf ihn als Retter des Warenhauskonzerns setzt.

Das klingt nach Sieger-Gen, aber Benko kennt auch Niederlagen. Zweimal verlor er das Rennen um den Karstadt-Rivalen Galeria Kaufhof. Und mehrfacher Ärger mit der Justiz gehört auch nicht zu den Momenten des Lebens, die Benko in der Rückschau als Gewinn verbuchen wird. Vor Jahren wurde er wegen "versuchter verbotener Intervention" über seinen Steuerberater sogar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Georg Winters

(RP)
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