Leipzig Repressalien gegen Familien türkischer Journalisten

Leipzig · Der Journalist Can Dündar sieht nach dem Putschversuch eine neue Dimension im repressiven Vorgehen der türkischen Regierung gegen Medienschaffende. Noch nie zuvor habe er erlebt, dass auch die Familien verfolgter Journalisten "als Geiseln" genommen wurden, sagte Dündar gestern in Leipzig.

Dies sei nun aber in der Türkei der Fall. "Man annulliert ihre Pässe und verbietet ihnen, ins Ausland zu reisen", beschrieb der frühere "Cumhuriyet"-Chefredakteur die Situation. Auch seiner Frau sei der Reisepass entzogen worden, obwohl gegen sie nichts vorliege. Am Abend wurde Dündar gemeinsam mit seinem früheren Kollegen Erdem Gül, dem "Cumhuriyet"-Büroleiter in Ankara, mit dem Leipziger "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ausgezeichnet.

(epd)
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