Risiko Donald Trump

Schlichte Gemüter mögen die große Trump-Show vor den US-Journalisten unterhaltend finden. Da liefert sich der mächtigste Mann der Welt würde- und haltlos mit der Elite der amerikanischen Medien Wortgefechte. Zugleich verkauft er die chaotischen ersten Wochen, in denen er seinen Sicherheitsberater und seinen designierten Arbeitsminister verlor, als besten Start eines US-Präsidenten seit Ronald Reagan. Der Mann leidet an Realitätsverlust.

Für die Welt, die nach wie vor auf ein starkes Amerika angewiesen ist, heißt das nichts Gutes. Hält der Zickzack-Kurs des Präsidenten weiter an, werden autoritäre Länder wie China und Russland an Macht gewinnen, während Europa einen wichtigen Partner verliert. Und dass Trump plötzlich auf seine gemäßigten Berater wie den Verteidigungs- oder Außenminister hört, ist eher nicht zu erwarten.

Es bleibt zu hoffen, dass der Spott der Weltöffentlichkeit Trump zum Nachdenken und Einlenken bewegt. Er war immerhin intelligent genug, eine Wahl zu gewinnen. Dann sollte er auch als Präsident in der Wirklichkeit ankommen - oder sein Amt quittieren.

(kes)
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