Persönlich Robert Stein . . . wechselt von Piraten zur CDU

Der Wechsel bahnte sich schon länger an. Jetzt ist es amtlich: Der bislang fraktionslose Abgeordnete Robert Stein, der 2012 mit den Piraten in den Düsseldorfer Landtag eingezogen war, ist zur CDU übergetreten. Die Frage, ob er damit "das sinkende Piratenschiff" verlassen hat, will Stein so nicht gelten lassen. Schließlich sei sein Gesinnungswandel schon zu einer Zeit eingetreten, als die Piraten noch nicht vom Kentern bedroht waren.

Tatsächlich ist der 35-jährige westfälische Kleinunternehmer, der sich 2009 den Piraten anschloss, bereits im vorigen Jahr - am 22. September, dem Tag der Bundestagswahl - aus der Landtagsfraktion ausgetreten. Zur Begründung sprach er von einem sich verschärfenden Linkskurs: "Ich bin nicht gewählt worden, um marxistische Positionen zu vertreten, sondern verfolge einen bürgerlich-liberalen Ansatz im Landtag", gab er damals zu Protokoll. Seither saß er als Fraktionsloser im Parlament und trat schließlich auch aus der Partei aus. Seit geraumer Zeit unterhält er engere Kontakte zur CDU, zu der er eine "große inhaltliche Übereinstimmung" sieht. Sein bisheriges Mitwirken im Arbeitskreis Haushalt und Finanzen will er fortsetzen. Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) hat er im Sommer aufgefordert, endlich einen Plan vorzulegen, wie Rot-Grün das Ziel der Schuldenbremse 2020 schaffen will. Zu seinen Schwerpunktthemen gehört neben den Finanzen die digitale Entwicklung. Er sagt von sich selbst, ein Exot zu sein. Dazu passt ganz gut, dass er die Landesregierung drängt (und nervt), jährlich Millionen Euro an Druck-Kosten zu sparen, indem eine schmalere Schrifttype verwendet wird.

Stein hat Wirtschaft in Göttingen und Nottingham studiert. Seit 2006 ist er Inhaber eines kleineren Unternehmens für medizinische Dienstleistungen. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Hamm. Die CDU-Landtagsfraktion hieß ihn gestern mit starkem Beifall willkommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort