Persönlich Ron Sommer ... lebt ein ganz normales Leben

In seinen sieben Jahren als Chef der Deutschen Telekom hat Ron Sommer alle Höhen und Tiefen erlebt. Vom Hoffnungsträger der Nation wurde er beim Einbruch der T-Aktie zum Buhmann. 2002 trat er als Telekom-Chef zurück und verabschiedete sich damit weitgehend aus der ersten Klasse der deutschen Manager zurück. Am Dienstag wird Sommer 65 Jahre alt und ist inzwischen im normalen Leben angekommen, wie er selbst feststellt.

Denn wie er jetzt in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur verriet, hat ihn seine Frau nach all den Jahren in der First Class wieder geerdet. Mit einer Billig-Fluggesellschaft sei sie mit ihm nach London gereist. "Ich kannte das ja gar nicht, bei der Sicherheitskontrolle das Sakko ausziehen zu müssen und abgetatscht zu werden. Das war gewöhnungsbedürftig", erinnert sich der promovierte Mathematiker. Am Flughafen wartete dann damals auch nicht wie gewohnt ein Wagen, sondern Frau Sommer führte ihren Mann zur U-Bahn. "Heute beherrsche ich alles, was ich brauche."

Nach seinem Rücktritt zog er sich ein Jahr komplett aus der Arbeit zurück. "Meine erste Entscheidung war, erst einmal ein Jahr keine Entscheidungen zu treffen. Ich war damals so emotional mit der Telekom verbunden, da war die Gefahr groß, eine falsche Entscheidung zu treffen", sagt der im israelischen Haifa geborene Sommer. Also nahm er sich vor, einem Hobby nachzugehen, das er immer schon machen wollte - das war die Fliegerei. "Ich hab dann alle Fluglizenzen gemacht, die man so durcharbeiten konnte", sagt der fast 65-Jährige.

Mit zwölf Jahren Abstand zu seinem Rücktritt bei der Telekom hat er auch noch einen Tipp für die heutigen Topmanager parat: "Umgib dich mit jungen Leuten, die den Mut haben, einem 50-Jährigen zu sagen, wir sind eine Evolutionsstufe weiter als ihr, und ihr macht da Fehler. Ich glaube es wäre auch gut, mehr jüngere Gesichter in den Aufsichtsräten zu haben."

(RP)
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