Düsseldorf Rot-Grün entsetzt über Aus für Pumpspeicherprojekt

Düsseldorf · Der Rursee in der Eifel wird nicht zu einem Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut.

Düsseldorf: Rot-Grün entsetzt über Aus für Pumpspeicherprojekt
Foto: Monschauer Land Touristik

Der Stadtwerke-Verbund Trianel der die Planungen für ein 600-Megawatt-Kraftwerk vorangetrieben hatte, steht seit gestern als Investor nicht mehr zur Verfügung. In einer Erklärung heißt es, Ursache sei der "fehlende politische Rückhalt" für das 700-Millionen-Euro-Projekt. Es sollte dabei helfen, den Strombedarf in Spitzenzeiten zu decken. Derartige Kraftwerke pumpen in Zeiten schwacher Nachfrage Wasser auf ein höheres Niveau. Wird besonders viel Strom gebraucht, lässt man das das Wasser aus dem höher gelegenen Staubecken ab und über Stromerzeuger (Generatoren) laufen.

Zu der Trianel-Entscheidung sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne): "Das trifft das Land, aber auch die Region schwer." Norbert Römer, Fraktionschef der SPD im Landtag, beklagte, der Rursee sei einer der wenigen Standorte gewesen, die für ein Pumpspeicherkraftwerk geeignet gewesen wären.

Oliver Krischer, Bundestagsabgeordner der Grünen aus Düren, sprach von einem Rückschlag für die Energiewende. Er dankte den Unterstützern dafür, dass sie Androhung körperlicher Gewalt zu dem Projekt gestanden hätten. Politiker von CDU und FDP hätten auch mit unseriösen Mitteln Stimmung gegen das Projekt gemacht. Die Bürgerinitiative "Rettet den Rursee" begrüßte die Entscheidung. Rainer Deppe, Umwelt-Experte der CDU im Landtag, bedauerte das Aus für das Projekt. Nun müsse geprüft werden, ob im Braunkohlerevier künstliche Seen angelegt werden könnten, die für die Pumpspeichertechnik geeignet wären.

In Lünen wird unterdessen der Bau einer Stromtrasse gerichtlich geprüft. Der Bund für Umwelt und Naturschutz sieht den Lebensraum von Fledermäusen und Uhus in Gefahr. Das Urteil steht aus.

(RP/gre)
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