Moskau/Kairo Russischer Passagierjet offenbar in der Luft zerborsten

Moskau/Kairo · Das in Ägypten abgestürzte russische Passagierflugzeug ist nach Einschätzung von Experten in der Luft auseinandergebrochen. Darauf deute die Tatsache hin, dass Wrackteile über ein großes Gebiet verstreut wurden, sagte ein Vertreter der russischen Luftfahrtaufsicht. Es sei allerdings noch zu früh, daraus Rückschlüsse auf die Unfallursache zu ziehen. Der Airbus A 321 im Dienst der russischen Airline Metrojet war am Samstag kurz nach dem Start vom Flughafen des Badeorts Scharm el Scheich abgestürzt. Alle 224 Insassen, vorwiegend Urlauber, kamen ums Leben. Die Metrojet-Mutter Kogalymavia zog ihre übrigen A 321 auf Anordnung der russischen Behörden vorerst aus dem Verkehr und überprüfte deren Sicherheit. Die Wrackteile sind in unzugänglichem Gelände auf einem Gebiet von mehr als 15 Quadratkilometern verteilt. Dort bargen Helfer der ägyptischen Regierung zufolge inzwischen auch mehr als 160 Leichen. In Russland galt am Sonntag Staatstrauer.

Nach Angaben des ägyptischen Luftfahrtministeriums war der Funkverkehr mit den Piloten vor dem Unglück normal. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, medizinische Tests der Besatzung seien unauffällig gewesen. Die Regierung in Kairo erklärte zudem, es gebe keine Hinweise auf "Unregelmäßigkeiten". Einen Anschlag hielt auch die russische Regierung für unwahrscheinlich.

(RP)
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