Moskau Russland weist vier deutsche Diplomaten aus

Moskau · Russland hat im Streit mit dem Westen um den vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal zahlreiche Diplomaten aus Ländern der Europäischen Union ausgewiesen. Betroffen sind auch vier Angehörige der deutschen Botschaft in Moskau. Das teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Das russische Außenministerium hatte zuvor zahlreiche europäische Botschafter einbestellt, darunter auch den deutschen Geschäftsträger Rüdiger von Fritsch. Am stärksten traf Russlands Antwort die USA: 60 US-Diplomaten müssen das Land verlassen. Auch das US-Generalkonsulat in St. Petersburg wird geschlossen.

Damit reagiert Moskau auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der Nato, mehr als 140 russische Diplomaten auszuweisen. Auch Deutschland hatte vier Russen zu unerwünschten Personen erklärt.

Der Ex-Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia waren Anfang März in der englischen Stadt Salisbury vergiftet und bewusstlos auf einer Parkbank entdeckt worden. Großbritannien macht Russland dafür verantwortlich; Moskau weist diese Anschuldigungen zurück.

Die Ausweisung sei nicht überraschend gekommen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD): "Wir hatten die Entscheidung zur Ausweisung der russischen Diplomaten nicht leichtfertig getroffen. Unsere Reaktion war notwendig und angemessen." Dennoch bleiben man bereit zum Dialog.

(dpa)
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