Berlin Schülern fehlen oft Informationen für Berufswahl

Berlin · Jeder dritte Schüler fühlt sich bei der Berufswahl schlecht informiert, fast jedem zweiten fällt es schwer, die eigenen Berufsaussichten einzuschätzen. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Allensbach im Auftrag der Vodafone-Stiftung. Fast jeder zweite Jugendliche (46 Prozent) gab zudem an, am Ende der Schulzeit Schwierigkeiten zu haben, sich für einen Beruf zu entscheiden.

Hauptproblem aus Sicht der Schüler ist demnach die unübersichtliche Informationslage: Von den Gymnasiasten räumen 62 Prozent ein, zu wenig über bestimmte Studiengänge zu wissen. Auch die Bundesagentur für Arbeit bekommt ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Lediglich jeder vierte Jugendliche informiert sich dort; wiederum nur ein Drittel von ihnen bewertet die Hinweise als hilfreich. Weniger Nachfrage haben nur Info-Tage von Unternehmen (21 Prozent) und Universitäten (15 Prozent). Für 87 Prozent der Befragten ist es am wichtigsten, einen Beruf zu haben, "der mir Spaß macht".

"Schulen bieten pauschal wenige Stellen an, oder die Schüler suchen sich selbst etwas über die Eltern oder Nachbarn. Das ist zu zufällig und viel zu unsystematisch", sagte der Bielefelder Soziologe Klaus Hurrelmann. Er betonte, dass der Übergang in Ausbildung oder Studium daher von Schulen, Arbeitsagentur, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Eltern eng begleitet werden müsse. Auch über das Internet könnten Praktikumsbörsen angeboten werden. Um hohe Abbrecherquoten in der dualen Ausbildung zu vermeiden, brauche es bessere Berufsberatung, forderte Hurrelmann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort