Persönlich Sebastián Piñera . . . wird erneut Chiles Präsident

Sebastián Piñera hat die Wahlen in Chile gewonnen. Der Milliardär und Unternehmer wird damit zum zweiten Mal nach seiner Amtszeit von 2010 bis 2014 Präsident von Chile. Bei der Stichwahl erhielt der konservative Politiker 54,6 Prozent der Stimmen, sein Mitte-Links-Konkurrent Alejandro Guillier hatte mit 45,4 Prozent das Nachsehen.

Das ist deutlicher als erwartet: Im Vorfeld war mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet worden. Der Unternehmer löst damit die sozialistische Präsidentin Michelle Bachelet ab, die er kurioserweise auch schon bei seinem ersten Amtsantritt 2010 ablöste. Chile rückt damit politisch wieder ein Stück nach rechts. Piñera soll am 11. März des kommenden Jahres vereidigt werden.

Ein Kernpunkt des Milliardärs wird die Wirtschaft sein. Diese will der 68-Jährige mit einem unternehmerfreundlichen Kurs anschieben und versprach, dass Wirtschaftswachstum während seiner Präsidentschaft zu verdoppeln. Bereits in seiner ersten Amtszeit erreichte Piñera ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent. Chile ist der weltgrößte Kupfer-Exporteur. Darüber hinaus plant er, Steuern für Unternehmen zu senken.

Einfach so wird das aber nicht funktionieren, denn in dem gleichzeitig neu gewählten Parlament wird die Mitte-Rechts-Koalition um Piñera keine Mehrheit haben. Sie hält 72 der 155 Abgeordnetenmandate und 19 der 44 Senatssitze.

Sebastián Piñera wurde 1949 in Chile geboren, kurz darauf wanderte seine Familie aber in die USA aus. Nach seiner Rückkehr studierte er zunächst an der Universität von Chile Wirtschaftswissenschaften, im Anschluss legte er sein Examen an der Harvard Universität in Cambridge ab. Anschließend arbeitete Piñera an der Universität von Chile als Professor. Der Chilene besitzt laut Forbes-Magazin ein Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar. Reich geworden ist er mit der Einführung von Kreditkarten in Chile in den 80er Jahren.

Sebastian Esch

(RP)
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