Wildbad Kreuth Seehofer will spätestens 2018 abtreten

Wildbad Kreuth · In CSU wird eine Ämtertrennung zwischen Markus Söder und Ilse Aigner erwogen.

Zum Auftakt der CSU-Landesgruppenklausur in Wildbad Kreuth hat Parteichef Horst Seehofer, der auch bayerischer Ministerpräsident ist, seinen Rückzug aus der Politik ins Spiel gebracht. "Ich werde bei der nächsten Landtagswahl nicht mehr kandidieren", sagte er der "Welt". In Kreuth ergänzte er, dass er zwischen seinen Funktionen "nicht trennen" werde. Die Landtagswahl findet 2018 statt, ein neuer CSU-Vorsitzender müsste für eine weitere zweijährige Amtszeit aber schon 2017 gewählt werden. Damit käme auch ein vorzeitiger Verzicht auf das Amt des Ministerpräsidenten in Betracht.

Seehofer versuchte seine Entscheidung mit den Worten herunterzuspielen, diese habe keinen Neuigkeitswert, weil er dies schon "unzählige Male gesagt" habe. Erst im Herbst hatte er jedoch eine weitere eigene Amtszeit ins Gespräch gebracht. Die Nachfolgefrage ist weiterhin offen. Die größten Chancen werden Finanzminister Markus Söder, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Innenminister Joachim Herrmann zuerkannt. Aus führenden Parteikreisen erfuhr unsere Zeitung, dass auch eine Ämtertrennung zwischen einem Parteichef Söder und einer Ministerpräsidentin Aigner erwogen werde.

Trotz dieses Vorstoßes betonte Seehofer, dass das Jahr 2015 frei sein werde von Personaldebatten. Für die Bundestagswahl 2017 müssten jetzt die inhaltlichen Weichen gestellt werden. Nach Kritik der katholischen Kirche am CSU-Asylkonzept spricht Seehofer mit der Bischofskonferenz, um das "Missverständnis" auszuräumen. Auf dem Feld der Energiewende will sich Seehofer von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nicht auf eine Zeitvorgabe bis Ende Januar für die Entscheidung über Stromtrassen festlegen lassen.

(may-)
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