Sicherheitsfirmen: Qualität vor Preis

Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass nach den Skandalen mit Security-Personal in den Landesunterkünften für Flüchtlinge mittlerweile überall untadelige Sicherheitsfirmen im Einsatz sind. Doch offenbar haben einige Entscheidungsträger in den Behörden aus früheren Fehlern nicht viel gelernt.

Anders ist es kaum zu erklären, dass eine Bezirksregierung ernsthaft einem Unternehmen den Zuschlag für Schutz und Überwachung einer Unterkunft erteilen wollte, dem in einem anderen Bundesland wegen (vorsichtig formuliert) fragwürdiger Methoden gekündigt worden ist. Offenbar scheint für einige Spitzenbeamte der Preis und nicht die Qualität ausschlaggebend bei der Vergabe zu sein. Der Acht-Punkte-Plan der Landesregierung für Sicherheitsstandards, der eben solche Zuschläge an zwielichtige Unternehmen unterbinden soll, wurde mit dieser Entscheidung jedenfalls konterkariert.

Gerade bei einem so sensiblen Thema wie der Bewachung von Flüchtlingsheimen muss man von einer Aufsichtsbehörde mehr Augenmaß erwarten können. Es bleibt zu hoffen, dass bei der Vergabekammer, wo der Fall jetzt liegt, Qualität und Seriosität zählen - und nicht vorrangig der Preis.

(csh)
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