London Skripal nach Anschlag außer Lebensgefahr

London · Der vergiftete frühere russische Doppelagent Sergej Skripal ist wie seine Tochter Julia inzwischen nicht mehr in einem kritischen Zustand. "Er spricht gut auf die Behandlung an, seine Gesundheit verbessert sich schnell", teilte die Klinikärztin Christine Blanshard im südenglischen Salisbury mit. Dies nährt Hoffnungen, dass eine Befragung Sergej Skripals mehr Klarheit bringen und helfen könnte, den Streit zwischen Großbritannien und Russland wegen des Falls zu lösen. In einem britischen Medienbericht wurden allerdings neue Vorwürfe gegen Moskau bekannt.

Die Zeitung "The Times" berichtete, das gegen die Skripals verwendete Nervengift Nowitschok stamme aus einer russischen Forschungsanlage in Schichany im Gebiet Saratow an der Wolga. Dort seien kleine Mengen des Gifts gelagert worden. Geheimdienstinformationen wiesen klar auf Schichany hin, sagte der Chemiewaffenexperte Hamish de Bretton-Gordon der Zeitung. Die dort gelagerten Mengen seien ausreichend für Attentate, aber zu gering für militärische Einsätze gewesen. London vermutet Moskau als Drahtzieher des Skripal-Attentats. Russland weist dies zurück.

(dpa)
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