Calais Sorge vor neuen wilden Flüchtlingscamps in Calais

Calais · Die Räumung des riesigen Flüchtlingslagers in Calais beruht zunächst auf Freiwilligkeit. Die Behörden haben sich eine Woche Zeit gegeben, um das Lager zu räumen. Wie mit den sogenannten Widerspenstigen umgegangen werden soll, die unbedingt bleiben wollen, wird nicht offen gesagt. Erst solle abgewartet werden, wie der freiwillige Abschied vom Camp laufe, heißt es. Am Rande der Räumung ist inoffiziell zu hören, dass am Ende auch Polizei eingesetzt werden könnte.

Gestern waren bereits zahlreiche Läden einer improvisierten Ladenstraße in der Zelt- und Hüttenstadt geschlossen. Vor Zelten sitzen Flüchtlinge, die meisten von ihnen wollen in den nächsten Tagen das trostlose Lager verlassen. "Wir müssen weg", sagt ein Mann aus Afghanistan. Andere sind entschlossen zu bleiben. "UK" (United Kingdom) lautet die schlichte Zauberformel. Wie sie dort hinkommen wollen? Schulterzucken.

Christian Salomé, Chef der Hilfsorganisation "Auberge des migrants", schätzt, dass etwa 2000 Flüchtlinge nicht den von der französischen Regierung vorgesehenen Weg gehen werden. Einige von ihnen dürften sich in der Umgebung von Calais verstecken. Auch Natacha Bouchart, die Bürgermeisterin von Calais, befürchtet, dass in der Stadt oder in der Umgebung neue wilde Camps entstehen könnten. Präfektin Buccio will ausreichend Polizeikräfte vorhalten, um das zu verhindern.

(dpa)
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