Berlin Spahn könnte Mißfelder im CDU-Präsidium beerben

Berlin · Der scheidende Chef der Jungen Union verlässt die Parteispitze. Die Wahl seines Wunsch-Nachfolgers ist aber nicht sicher.

Nach dem Streit um das Rentenpaket muss die Gruppe der jungen CDU-Politiker nun auch um ihre Präsenz im Bundespräsidium der Partei kämpfen. Der bisherige Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (34), sagte der "Welt", er wolle im Herbst seinen Posten auf- und ihn an den gesundheitspolitischen Sprecher der Union, Jens Spahn (34), abgeben. "Ich ziehe mich aus dem Präsidium zurück. Es gab vor Monaten eine Absprache zwischen Jens Spahn und mir", zitierte ihn die Zeitung: "Ich bin der Meinung, dass nach wie vor ein Vertreter der jungen Generation im Präsidium sein sollte, der auch kontroverse Themen besetzt und sich nicht verbiegen lässt."

Die Wahl von Spahn auf dem Bundesparteitag im November ist allerdings nicht sicher. Nach Angaben aus Unionskreisen ist auch eine Kandidatur von Gesundheitsminister Hermann Gröhe in der Diskussion. Merkels Ex-Generalsekretär stammt ebenso wie Mißfelder und Spahn aus dem größten CDU-Landesverband NRW. Dessen Chef Armin Laschet hat offenbar bereits eine klare Vorstellung über die Nachfolge. "Aber jetzt ist noch nicht der Zeitpunkt, dies zu verkünden", sagt eine Sprecherin. Eine Verabredung für einen Personaltausch sei aber nicht das richtige Verfahren.

Mißfelder ist momentan jüngstes Mitglied der Parteiführung. Der Bundestagsabgeordnete und außenpolitische Sprecher seiner Fraktion gehört seit 2008 dem Parteipräsidium an. Zuletzt hatte er wegen seiner Teilnahme an einem Geburtstagsempfang für Altkanzler Gerhard Schröder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Kritik innerhalb der Union auf sich gezogen. Demnächst gibt Mißfelder, der auch Schatzmeister der NRW-CDU ist, aus Altersgründen den Vorsitz der Jungen Union ab.

(RP)
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