Persönlich Stanley Fischer ... bestimmt den Kurs des Dollar

Hinter einer erfolgreichen Frau braucht es manchmal auch einen starken Mann. Der amerikanisch-israelische Star-Ökonom Stanley Fischer (70) könnte diese Rolle übernehmen. Er soll der Stellvertreter von Janet Yellen werden, die ab Februar als erste Frau in der 100-jährigen Geschichte die amerikanische Zentralbank Fed leiten wird. Fischer und Yellen würden ein gutes Team abgeben, erklärte US-Präsident Barack Obama bei der Nominierung des Wirtschaftswissenschaftlers, der von 1988 bis 1990 Chefökonom der Weltbank, von 1994 bis 2001 Vizechef des Internationalen Währungsfonds und von 2005 bis ins vergangene Jahr Zentralbankchef Israels war. Der renommierte Makroökonom soll nach Meinung etlicher Analysten aufpassen, dass die Geldpolitik Yellens nicht zu expansiv ausfällt, der Dollar mithin nicht verfällt.

Fischer hatte als Professor des berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) viele namhaften Geldpolitiker ausgebildet, darunter Mario Draghi, den jetzigen Chef der Europäischen zentralbank, und auch Ben Bernanke, den Vorgänger Yellens an der Spitze der Fed. Der Ökonom, der sowohl die Staatsbürgerschaft der USA als auch Israels besitzt, gilt als gemäßigter Keynesianer, der der Nachfragesteuerung der Wirtschaft einen wichtigen Rang einräumt. Allerdings sieht er auch die Gefahren einer allzu großzügigen Geldpolitik, die nur auf Wachstum setzt.

Als Makroökonom von Weltruf hat er in seinen Forschungsarbeiten immer wieder unterstrichen, dass dauerhaftes Wachstum einer Wirtschaft vornehmlich von der Rate des technischen Fortschritts und der Zunahme des Arbeitseinsatzes abhängt, weniger von einer expansiven Geldpolitik.

In seiner Jugend war Fischer als aktiver Zionist in einem israelischen Kibbuz aktiv. Ursprünglich kommt seine Familie aus Afrika, genauer aus Nordrhodesien, dem heutigen Sambia. Fischer ist verheiratet und hat drei Kinder.

(RP)
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