Persönlich Steve Ballmer . . . will US-Finanzen transparent machen

Eigentlich mangelt es Steve Ballmer nicht an Arbeit: Okay, der 61-Jährige leitet nicht mehr den Weltkonzern Microsoft (2000-2014), allerdings gibt es nicht viele, die ein Basketball-Team ihr Eigen nennen können. Der Milliardär Ballmer schon. Seine Los Angeles Clippers kämpfen in der US-Profi-Liga NBA sogar um die Meisterschaft. Nun stellte er jedoch ein neues Tech-Projekt vor: Er will mit einem Start-up mehr Transparenz in die öffentlichen Finanzen der USA bringen. Die Datenbank USAFacts soll Informationen zu staatlichen Ausgaben und Einnahmen auf föderaler und lokaler Ebene leicht auffindbar machen.

Es gehe darum zu zeigen, "was die Regierung wirklich mit dem Geld macht", sagte Ballmer der "New York Times". So solle man zum Beispiel abgleichen können, wie hoch die Einnahmen aus Parkgebühren in einer Region sind - und wie teuer es ist, sie einzutreiben.

Schon als Microsoft-Chef galt Ballmer als Zahlen-Fanatiker. "Steve sieht die Welt als Excel-Tabelle", soll ein ehemaliger Mitarbeiter mal über ihn gesagt haben. 14 Jahre leitete Ballmer den US-Konzern, zu dem er 1980 als Mitarbeiter Nummer 30 wechselte. Damals holte ihn ein ehemaliger Studienfreund vom Konsumgüterkonzern Procter & Gamble: Bill Gates. Der Microsoft-Gründer und der Sohn Schweizer Einwanderer hatten sich in Harvard kennengelernt. Gates versüßte Ballmer den Start mit einem großen Paket Firmenanteile, das ihn zum Milliardär machte. Ballmers Vermögen schätzt das US-Magazin "Forbes" heute auf umgerechnet 28,3 Milliarden Euro. 2000 löste der Vater von drei Söhnen Bill Gates als Vorstandschef ab. Er war ein exzellenter Verkäufer und schraubte die Profite des Software-Konzerns hoch. Nur eins haben ihm die Zahlen damals nicht verraten: Als Konkurrent Apple 2007 das iPhone vorstellte, tönte Ballmer, das Gerät werde sich nie durchsetzen. Heute ist Apple das wertvollste Unternehmen der Welt - auch dank des iPhones.

(RP)
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