Fotos Strahlenbelastung in Deutschland
20 Jahre sind seit dem Reaktorunglück von Tschernobyl vergangen und noch heute schlagen in Deutschland die Bodenmessungen nach Radiaktivität nach oben aus - punktuell zumindest. Denn das durch Wind und Regen weitergetragene Cäsium 137 hat eine Halbwertzeit von bis zu 30 Jahren. Welche Gebiete betroffen waren und sind, lesen Sie in unserer Bildershow.
Hält man sich die Karte von Deutschland wenige Tage nach dem Reaktorunfall vor Augen, ist zu erkennen, dass die Strahlenbelastung vom Nordwesten zum Südosten des Landes zunimmt.
Bayern und Baden-Württemberg sind 1986 die am stärksten betroffenen Länder. Im Boden wurden damals Cäsium-Werte von bis zu 120.000 Becquerel pro Quadratmeter gemessen. In Oberbayern und an der Grenze zwischen den beiden Ländern entlang zog sich ein Teppich mit mit einer Mindestbelastung von 15.000 bis 40.000 Becquerel pro Quadratmeter.
In den anderen Teilen Deutschlands wurden dagegen Werte von bis zu 6.000 Becquerel pro Quadratmeter gemessen, die laut Strahlenschutzkommission als repräsentativ - also als natürliche Belastung - betrachtet werden können.
Die Spitzenwerte von 120.000 Becquerel pro Quadratmeter wurden 1986 in zwei bayrischen Gegenden erreicht, in der Nähe von Regen an der deutsch-tschechischen Grenze und in der Nähe des oberbayrischen Pfaffenhofen.
Gerade in Bayern können wegen der hohen Belastung kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe auch heute noch leicht erhöhte Werte von Cäsium 137 gemessen werden. Die Strahlenschutzkommission ist jedoch der Auffassung, dass die Folgen für die Menschen praktisch nicht messbar sind.
In den Nachbarländern Bayerns Sachsen, Thüringen und Hessen waren 1986 keine auffälligen Werte gemessen worden. Lediglich punktuell wurde eine Strahlenbelastung von bis zu 10.000 Becquerel pro Quadratmeter nachgewiesen.
Im Vierländerdreieck Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg wurde 1986 die höchste Belastung im Norden Deutschlands gemessen. Die Werte um 40.000 Becquerel Cäsium pro Quadratmeter sind mit denen in Bayern jedoch kaum vergleichbar.
Rund um Magdeburg sind die Folgen von Tschernobyl heute kaum noch messbar. Kurz nach dem Unglück wurden dort jedoch Werte um 75.000 Becquerel in Wiesenkräutern gefunden. Wenige Tage zuvor waren es höchstens 400.