London/Manchester Streit um Konsequenzen nach Schottland-Referendum

London/Manchester · Nach dem gescheiterten Unabhängigkeits-Referendum in Schottland streiten Großbritanniens Parteien über eine Reform des politischen Systems. Premierminister David Cameron versprach gestern nicht nur den Schotten, sondern auch den anderen Landesteilen England, Wales und Nordirland mehr Autonomie. Wie dieses Versprechen umgesetzt werden soll, ist vor allem im Falle Englands umstritten. Denn der mit Abstand größte Teil Großbritanniens hat anders als die drei anderen Landesteile kein eigenes Regionalparlament.

Streit um Konsequenzen nach Schottland-Referendum
Foto: dpa, rp pt sh

Cameron hatte unmittelbar vor dem Referendum am Donnerstag den Schotten mehr Kompetenzen versprochen, wenn sie im Vereinigten Königreich bleiben. Damit verärgerte er Teile seiner konservativen Tory-Partei. Sie sind nicht einverstanden damit, dass alle Gesetze für England und viele für Wales im britischen Unterhaus gemacht werden, wo auch schottische Abgeordnete mit abstimmen.

Heute will sich der Premier auf seinem Landsitz mit Parteifreunden treffen, um die Reform zu diskutieren. Der von Tory-Seite favorisierte Vorschlag, schottische Abgeordnete von Abstimmungen über englische Gesetze auszuschließen, stößt allerdings bei der oppositionellen Labour-Partei auf Kritik. Er würde die Sozialdemokraten schwächen, denn von den 59 schottischen Abgeordneten gehören 41 zu Labour und nur einer zu den Konservativen.

(dpa)
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