Genf Syrien-Friedenskonferenz in Genf droht zu scheitern

Genf · Die Syrien-Friedenskonferenz steht vor dem Aus, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Die Delegation des syrischen Präsidenten Baschar al Assad drohte mit der vorzeitigen Abreise aus Genf, sollten bis heute keine ernsthaften Sitzungen stattgefunden haben. Die angedachten Gespräche zwischen den Bürgerkriegsparteien wurden in letzter Minute abgesagt.

Bei den monatelang vorbereiteten Friedensgesprächen soll eine politische Lösung für ein Ende des Blutvergießens in Syrien gefunden werden. Dort tobt seit fast drei Jahren ein Bürgerkrieg; mehr als 130 000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden in die Flucht getrieben.

Bereits der zeremonielle Auftakt der mehrfach verschobenen Konferenz hatte die Erwartungen an das Treffen erheblich gedämpft. Beide Seiten überzogen sich mit schweren Vorwürfen. Die politische Übergangslösung ist Teil der Vereinbarung der ersten Genfer Konferenz von 2012. Die Führung in Damaskus lehnt sie jedoch ab. Ihre Teilnahme an der Friedenskonferenz sagte sie zu, um über die Bekämpfung von Terroristen zu sprechen. So bezeichnet die Regierung die Aufständischen, die seit fast drei Jahren versuchen, Assad zu stürzen. Die Opposition wiederum macht einen Machtverzicht des Präsidenten zur Bedingung für weitere Verhandlungen.

Nach Angaben eines westlichen Diplomaten soll die Konferenz eigentlich bis kommenden Freitag dauern. "Aber die Erwartungen sind so gering, dass wir abwarten müssen, wie sich die Dinge von Tag zu Tag entwickeln."

(dpa)
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