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Kabul Taliban haben neuen Anführer

Kabul · Nach dem Führungswechsel bei den Taliban wachsen in Afghanistan die Hoffnungen auf Frieden. "Friedensverhandlungen sind wahrscheinlicher als je zuvor", erklärte das Außenministerium in Kabul. Auch die USA sprachen von neuen Chancen. Denn der neue Taliban-Chef Mullah Akhtar Mohammed Mansur soll Friedensgespräche befürworten. Jedoch kämpft er gegen Widerstand im eigenen Lager. Nicht alle hochrangigen Taliban akzeptieren ihn als Nachfolger von Mullah Omar.

Omars Tod eröffnet die Chance auf einen Kurswechsel: Mansur gilt als moderater Pragmatiker. Während des Taliban-Regimes war er Minister für Luftfahrt. Nach dem Sturz der Gotteskrieger floh er mit anderen Führern nach Pakistan.

Afghanistans Nachbarland soll nun Druck auf die Taliban ausüben, mit Kabul über Frieden zu verhandeln. Mansur soll der Favorit der pakistanischen Machthaber als Omar-Erbe gewesen sein. "Mansur gilt als Mann Pakistans - deshalb gibt es ernste Differenzen", zitiert die Agentur AFP einen Taliban-Funktionär. Die Frage ist, ob es ihm gelingt, die Taliban hinter sich zu einen. Mullah Omar hielt die Organisation zusammen.

Vor allem die Frage von Friedensgesprächen gerät zur Zerreißprobe. Mehrere hochrangige Taliban-Funktionäre stellten seine Wahl infrage, berichtete die pakistanische Zeitung "Express Tribune". Dazu gehörten der 26-jährige Sohn Omars, Yakoub, und andere Hardliner, die Gespräche mit Kabul ablehnen. Auch der Chef des Taliban-Büros in Katar, Syed Tayyeb Agha, soll gegen Mansurs Wahl sein. Als Folge der internen Machtkämpfe wurde die für gestern geplante zweite Gesprächsrunde mit Kabul vertagt.

Sollten die Taliban zersplittern, geraten langfristige Friedensvereinbarungen in Gefahr. Afghanistans Präsident Aschraf Ghani braucht einen starken Verhandlungspartner, der die Militanten überzeugen kann, die Waffen niederzulegen. Experten warnen, an die Stelle der Taliban könnten weit radikalere Gruppierungen wie der "Islamische Staat" treten.

(RP)
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