Persönlich Taylor Swift . . . zwingt Apple in die Knie

Verzeihung, aber Taylor Swift ist wirklich eine Wucht. Die 25 Jahre alte Sängerin aus Amerika gilt zurzeit als populärste Solokünstlerin, und soeben zwang sie den Konzerngiganten Apple in die Knie. Der will am 30. Juni seinen neuen Musik-Streamingdienst starten. Für die Kunden sollen die ersten drei Monate gratis sein, und während dieser Zeit wollte Apple keine Tantiemen an die Plattenfirmen und Interpreten der gestreamten Songs abführen. Taylor Swift protestierte dagegen. Das sei respektlos, verbreitete sie via Internet, vor allem von einem Unternehmen, das über 190 Milliarden Dollar an Geldreserven verfüge. Sie werde ihr aktuelles Album "1989" jedenfalls nicht für Apple freigeben. Für den Hinterkopf: "1989" verkaufte sich allein in den USA fünf Millionen Mal - eine Auflage, die heute kaum ein Künstler mehr erreichen kann. Apple knickte denn auch ein: Man werde zahlen, kündigte die Firma an. Ähnlich verhielt sich Swift 2014 dem Streamingdienst Spotify gegenüber.

Taylor Swift ist ein neuer Typus von Popstar: cool, selbstbewusst und marktorientiert. Mit 17 veröffentlichte sie ihr erstes Album. Sie hat Stil und Intelligenz, sie komponiert im Gegensatz etwa zu Rihanna selbst, und sie kämpft mit Charme und Unerbittlichkeit gegen Sexismus. Soeben ging sie gegen eine Zeitschrift vor, die von einer Schwangerschaft Swifts raunte. Solche Berichterstattung, schrieb Swift auf Twitter, sei der Grund, warum man 2015 immer noch den Feminismus brauche. Swift tritt zumeist in einer Gang aus gleichgesinnten Kolleginnen auf - Selena Gomez und die Haim-Schwestern gehören dazu, die Autorin Lena Dunham ("Girls") und das Model Cara Delevingne. Zu ihren Ex-Freunden gehört Kennedy-Spross Connor Kennedy.

Und die Musik? Glamouröser Technicolor-Pop, dem das größte Kompliment gebührt: Wer Lieder wie "Shake It Off" und "Blank Space" hört, bekommt Lust auf die Gegenwart.

Philipp Holstein

(RP)
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