Berlin Trotz sinkender Öko-Umlage drohen höhere Strompreise

Berlin · Verbraucher müssen sich im nächsten Jahr auf einen neuen Anstieg der Strompreise einstellen. Grund sind die steigenden Netzgebühren, die Netzbetreiber wie Amprion verlangen. In Nordrhein-Westfalen steigen laut dem Verbraucherportal Verivox die Netzgebühren, die ein Fünftel des Strompreises ausmachen, im Schnitt um zwei Prozent. Hinzukommt, dass die besondere Netz-Umlage erhöht wird, die Haushalte und normale Betriebe zahlen müssen, um die Vergünstigungen einer wachsenden Zahl von energieintensiven Betrieben auszugleichen.

Diese Entgelt-Erhöhungen fressen die Senkung der Ökostrom-Umlage auf. Die Umlage, die Kunden zur Förderung des Wind- und Sonnenstroms zahlen, sinkt 2015 von 6,24 Cent auf 6,17 Cent je Kilowattstunde. Sie könnte sogar auf 5,4 Cent reduziert werden, jedoch will die Politik eine Achterbahnfahrt bei der Umlage vermeiden.

Die Strompreise insgesamt könnten sogar sinken, wenn Versorger wie RWE die fallenden Großhandelspreise an ihre Kunden weitergeben. Diese Preise haben sich in den vergangenen Jahren fast halbiert. Die Versorger betonen, dass sie den heute zu liefernden Strom teilweise vor Jahren eingekauft haben. Das Argument steche immer weniger, meint dagegen Verivox. Nach Jahren fallender Preise sei es an der Zeit, die Senkungen weiterzugeben.

(anh/mar)
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