Washington Trump zieht Hardliner Bannon aus Sicherheitsrat ab

Washington · Der umstrittene Strategieberater des US-Präsidenten Donald Trump, Stephen Bannon, ist nicht mehr Teil des Nationalen Sicherheitsrates. Trump zog Bannon aus dem Gremium ab. Das geht aus einer Erklärung im Amtsblatt der Regierung hervor, in der Bannon nicht mehr aufgelistet ist.

Der Nationale Sicherheitsrat der USA berät den Präsidenten in wichtigen Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik. In einem aufsehenerregenden Schritt hatte Trump Ende Januar seinen Chefstrategen Bannon in das "Principals Committee", eine Unterabteilung des Rates, berufen. Gleichzeitig entzog er dem Nationalen Geheimdienstdirektor Dan Coats und dem Generalstabschef Joseph Dunford ihre permanenten Sitze. Auch dieser Schritt wurde laut Bloomberg nun rückgängig gemacht, so dass beide wieder ständige Mitglieder sind.

Es wird vermutet, dass Trumps Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster maßgeblichen Einfluss auf die Umstrukturierung hatte. Der Drei-Sterne-General war im Februar als Nachfolger von Michael Flynn auf den Posten berufen worden, nachdem dieser wegen seiner Kontakte zum russischen Botschafter gehen musste. Anders als Flynn oder Bannon hatte McMaster vorher keinerlei Verbindungen zu Trump. Er gilt im Unterschied zu beiden auch nicht als ideologischer Hardliner, sondern verkörpert traditionelle Standpunkte in der Außen- und Sicherheitspolitik.

Als Chef der Website Breitbart News agierte Bannon jahrelang offen nationalistisch am rechten Rand. Es gab auch Vorwürfe des Antisemitismus. 2013 sagte er in einem Interview, er sei ein Leninist, weil Lenin den Staat habe zerstören wollen; dies sei auch sein Ziel.

(RP)
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