Kobane Türkei schickt Kampfpanzer an die Grenze zu Syrien

Kobane · Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) rückt immer näher an die kurdische Stadt Kobane im Norden Syriens heran. Die Extremisten seien nur noch vier bis sieben Kilometer von dem Ort entfernt, sagte der Vorsitzende der selbst ernannten Regionalregierung des Gebiets, Anwar Muslim.

Die Türkei hat Kampf- und Schützenpanzer an die Grenze zu Syrien verlegt. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bezog erstmals klar Stellung gegen den IS. Er schließt nun eine militärische Unterstützung auch durch Bodentruppen im Kampf gegen die Terrormiliz nicht mehr aus. Auf türkischem Gebiet einschlagende Granaten und der Druck aus dem Westen, insbesondere aus den USA, sich am Kampf gegen den IS zu beteiligen, haben offensichtlich eine Kehrtwende in der türkischen Politik bewirkt.

Vor seiner Rede bei der Uno-Generalversammlung in New York sagte Erdogan, in Ankara werde er mit der Regierung beraten, wie die Türkei das internationale Vorgehen gegen den IS unterstützen könne. Auf die Frage, ob die Unterstützung auch militärischer Art sein könnte, sagte er: "Es beinhaltet alle Arten, militärisch, politisch, alles." Angriffe aus der Luft allein seien nicht ausreichend, um die Militanten zu besiegen, sagte Erdogan.

US-Präsident Barack Obama räumte ein, dass die USA die Terrormiliz unterschätzt hätten. Zugleich sei die Fähigkeit des irakischen Militärs überschätzt worden, sagte er. In einem CBS-Interview wurde Obama nach Angaben des Senders danach gefragt, ob er eine entsprechende Einschätzung des nationalen Geheimdienstdirektors James Clapper teile. "Das trifft zu", antwortete Obama: "Das trifft absolut zu."

(RP)
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