Ankara Türkischer Waffenkauf in China verärgert Nato

Ankara · Zwischen der Türkei und ihren westlichen Partnern gibt es Streit um ein Waffengeschäft Ankaras mit China. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verbat sich jetzt in scharfen Worten jede Einmischung der Allianz in die souveränen Rüstungsentscheidungen seines Landes. Dagegen warnte die Nato die Türken davor, Waffensysteme anzuschaffen, die mit der Ausrüstung der Partner in der Allianz nicht kompatibel seien. Der Streit dürfte der Debatte über eine Abwendung der Türkei vom Westen neuen Auftrieb geben.

Die türkische Armee, die zweitstärkste Streitmacht der Nato hinter dem US-Militär, hat bisher kein Raketenabwehrsystem, weshalb Ankara 2012 die Hilfe der Partner USA, Deutschland und Niederlande beim Schutz vor möglichen Raketenangriffen aus Syrien erbitten musste. Die Bundeswehr entsandte ihre "Patriot"-Raketen mit Bedienungsmannschaften ins südtürkische Kahramanmaras.

Nun will Ankara eine eigene Raketenabwehr aufbauen und entschied sich für die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen CPMIEC. Das System soll drei Milliarden Euro kosten. Ankara sieht kein Problem im Kauf eines chinesischen Systems, auch nicht in der Tatsache, dass die chinesische Firma US-Sanktionen unterliegt, weil sie mit dem Iran, Nordkorea und Syrien kooperiert haben soll.

(RP)
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