Düsseldorf Übernahmekampf auf dem Wohnungsmarkt

Düsseldorf · In der deutschen Immobilienwirtschaft überschlagen sich die Ereignisse - und NRW wird zum Schauplatz einer bizarren Übernahmeschlacht. Keine vier Wochen nachdem der Berliner Konzern Deutsche Wohnen ein Übernahmeangebot für die Düsseldorfer LEG vorgelegt hat, bereitet nun der deutsche Branchenprimus Vonovia mit Sitz in Bochum die feindliche Übernahme der Deutschen Wohnen vor. Das Ergebnis wäre ein Dax-Konzern mit rund 1,5 Millionen Mietern - mehrere Hunderttausend davon in NRW.

LEG-Chef Thomas Hegel und Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn hat der Angriff aus Bochum gestern kalt erwischt. Hegel war im außereuropäischen Ausland, und Zahn musste sich zunächst acht Stunden sammeln, bevor er das Vonovia-Angebot als "inadäquat" ablehnte.

Auch der Deutsche Mieterbund in NRW reagierte skeptisch. "Bei einer Übernahme der Deutschen Wohnen durch die Vonovia könnte eine marktbeherrschende Stellung im unteren Mietpreis-Segment entstehen", warnte Geschäftsführerin Silke Gottschalk: "Ich fordere das Kartellamt auf, den Vorgang zu prüfen." Allerdings räumte Gottschalk ein, dass Vonovia sich besser um die Instandhaltung ihrer Wohnungsbestände kümmere als das Vorgänger-Unternehmen Annington. "Aber dafür klettern die Vonovia-Mieten auch schneller und höher als früher", sagte Gottschalk.

(tor)
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