Ukraine im Würgegriff

Dass es zur Ukraine noch positive Nachrichten gibt, ist schon eine Überraschung: Kiew, Moskau, Washington und die EU haben sich auf einen Plan zur Lösung der Krise geeinigt. Dass Russland so fürs Erste um neue Sanktionen herumkommt, dürfte dem Kreml das Ja erleichtert haben.

Misstrauen bleibt trotzdem angezeigt - zu oft waren Moskaus Zusagen obsolet, bevor der Westen sich halbwegs zusammengerauft hatte. Das eine hat mit dem anderen zu tun: Je zögerlicher Europa und Amerika agieren, desto leichter machen sie es Putin, Kiew noch enger in den Würgegriff zu nehmen. Wenn jetzt wieder keine nachhaltige Entspannung folgt, müssen deshalb harte Sanktionen gegen Russland her. Das ist der Westen nicht nur seiner Selbstachtung schuldig, sondern auch der Ukraine, deren Integrität Washington und London 1994 garantiert haben.

Moskaus ukrainische Separatisten zerfleddern ein souveränes Mitglied der europäischen Staatengemeinschaft. Es wäre übrigens schön, wenn seitens der Ostermarschierer auch deutlicher Protest gegen solche Störungen des Friedens zu hören wäre.

(RP)
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