New York UN erklären höchste Nothilfe-Stufe für Jemen

New York · Für den vom Bürgerkrieg zerrütteten Jemen haben die Vereinten Nationen die höchste Nothilfestufe 3 ausgerufen. Alle UN-Agenturen hätten Nothilfekoordinator Stephen O'Brien zugestimmt, dass die Situation diesen Schritt für zunächst sechs Monate bedinge, sagte ein UN-Sprecher gestern. In dem Land wüten derzeit schwere Kämpfe zwischen Rebellen der Huthi-Miliz und ihren Verbündeten auf der einen und Regierungstruppen auf der anderen Seite.

Die Nothilfe-Stufe 3 soll alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen darauf aufmerksam machen, dass es sich um eine Krise handelt, die von mehreren UN-Organisationen zugleich bekämpft werden muss. Die Stufe gilt auch für Syrien, den Irak und den Südsudan.

21,1 Millionen Menschen im Jemen, mehr als 80 Prozent der Bevölkerung, würden Hilfe von außen brauchen. 13 Millionen hätten nicht ausreichend zu essen und 9,4 Millionen nicht genügend Trinkwasser. Weil auch die Abwasserversorgung zusammengebrochen sei, hätten sich bereits Krankheiten wie Malaria und Denguefieber weiter ausgebreitet, sagte der Sprecher. 160 Einrichtungen wie Krankenhäuser und Ambulanzen seien bereits geschlossen. Es fehle am Nötigsten, selbst am Treibstoff für Hilfstransporte.

Die Unesco setzte zudem die Altstadt von Sanaa und das ebenfalls im Jemen gelegene Schibam auf die Liste der gefährdeten Welterbe-Stätten. Die jemenitische Hauptstadt war in der jüngsten Vergangenheit wiederholt Ziel von Terrorangriffen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort