Düsseldorf UN geht das Geld aus - Flüchtlinge aus Syrien hungern

Düsseldorf · Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen schlägt Alarm: Es kann rund sechs Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien nicht mehr mit Lebensmitteln versorgen. In Jordanien läuft die Hilfe für 440 000 Menschen im August komplett aus, die Lebensmittelkarten im Libanon müssen auf 40 Cent pro Person und Tag reduziert werden.

Das Welternährungsprogramm mit Sitz in Rom finanziert sich durch Beiträge von Regierungen und Spenden. Nach Angaben der Organisation leben allein drei Millionen Syrien-Flüchtlinge in den Nachbarländern Jordanien, dem Libanon, dem Irak und der Türkei. Weitere vier Millionen Menschen seien innerhalb Syriens auf der Flucht. "Diese große Krise erfordert eine weitaus größere Solidarität von der internationalen Gemeinschaft, als wir bisher gesehen haben", sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. "Wir sind derart unterfinanziert, dass wir es riskieren, selbst die grundsätzlichsten Lebensbedürfnisse von Millionen Menschen nicht mehr sicherstellen zu können." Nur 23 Prozent der erhofften Gelder seien bislang eingegangen, umgehend würden 125 Millionen Euro benötigt, um die Hilfsprogramme fortsetzen zu können.

Die schlechte Ernährung habe bereits Folgen für die Gesundheit der Flüchtlinge, berichten Helfer vor Ort. Besonders betroffen seien die rund 70 000 Schwangeren.

(mic)
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