Empfang bei Rau UN-Generalsekretär Annan in Berlin

Berlin (rpo). UN-Generalsekretär Kofi Annan ist am Mittwoch zu einem Besuch in der Bundeshauptstadt eingetroffen. Auf dem Programm Annans stand für den Abend die Teilnahme an der Unterzeichnung des Rahmenabkommens über den Ausbau der Stadt Bonn zur UN-Stadt im Schloss Bellevue.

Am Donnerstag wird Annan vor dem Bundestag sprechen, ehe er von Bundeskanzler Gerhard Schröder empfangen wird. Weitere Gespräche sind mit Außenminister Joschka Fischer (Grüne), Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) und dem Unions- Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber vorgesehen.

Abkommen unterzeichnet

Im Schloss Bellevue unterzeichneten Bundesfinanzminister Hans Eichel, Bundesbauminister Kurt Bodewig, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement und Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (alle SPD) ein Abkommen, in dem Bau und Betrieb eines großen Kongresszentrums im früheren Bonner Regierungsviertel geregelt wird. Zudem sollen die bereits in der Stadt ansässigen UN- Einrichtungen auf einem so genannte UN-Campus im ehemaligen Plenarbereich des Bundestags untergebracht werden. Weiter heißt es in dem Papier, dass Bund und Land den Ausbau Bonns als UN-Standort anstreben und finanziell unterstützen.

Dieckmann nannte den Vertrag einen "Quantensprung" für den Bonner Strukturwandel. Hauptziel des Kongresszentrums sei es, in Zukunft große UN-Konferenzen in der Stadt zu ermöglichen. Daher sei die Unterzeichnung des Abkommens auch eine "wichtige Stunde für die Bundesrepublik als Standort von UN-Organisationen", sagte sie. Auch Bodewig betonte die Bedeutung des Kontrakts und zeigte sich optimistisch, dass damit die internationale Bedeutung Bonns deutlich zunehmen werde.

Rau: UN gewinnen an Bedeutung

"Wir alle würden uns sehr freuen, wenn sich weitere Organisationen für Bonn als Sitz entscheiden könnten", sagte Rau laut vorab verbreiteten Redetext bei einem anschließenden Abendessen zu Ehren Annans im Schloss Bellevue. Gleichzeitig betonte der Bundespräsident die Rolle der UN bei der Lösung internationaler Konflikte: "Gerade im Verhältnis zum Irak scheinen mir die Vereinten Nationen wieder an Bedeutung zu gewinnen."

Zuvor war Nane Annan, die Ehefrau des UN-Generalsekretärs und Friedensnobelpreisträgers 2001, in Berlin mit Vertretern der UN- Flüchtlingsorganisation UNHCR und afghanischen Flüchtlingsfrauen zusammengekommen. Mit diesem Treffen wollte die UNHCR eigenen Angaben zufolge auf die Bedeutung der Frauen beim Wiederaufbau Afghanistans hinweisen.

(RPO Archiv)
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