Berlin Unicef warnt vor systematischer Gewalt gegen Kinder

Berlin · Jedes neunte Kind oder 250 Millionen Mädchen und Jungen leben heute in einer Krisenregion. Das ist die höchste Zahl seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie aus dem Jahresbericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef hervorgeht. Immer mehr Kinder werden demnach entführt, vergewaltigt, gefoltert oder ermordet. Unicef spricht von systematischer Gewalt gegen Kinder als Kriegswaffe. Das Ausmaß dieser Gewalt übersteige alles, was das Hilfswerk seit seiner Gründung vor 70 Jahren registriert habe, heißt es.

Weitere Ergebnisse: Im Jahr 2015 wurden 16 Millionen Kinder in Regionen mit bewaffneten Konflikten geboren, insgesamt können 75 Millionen Kinder zwischen drei und 18 Jahren nicht in den Kindergarten und nicht oder nur unregelmäßig zur Schule gehen. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte, allein in Syrien seien seit 2011 rund 150.000 Babys auf der Flucht geboren worden. Die Kinder lebten heute in "Krieg, Krise und Not". Heinz Hilgers, Chef des Deutschen Kinderschutzbundes, warnte davor, dass durch die Migration bis Jahresende drei Millionen Kinder in Deutschland in Armut leben würden. Die Regierung müsse deutlich mehr gegen Fluchtursachen tun.

(jd)
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