Unsere Schul-Baustellen

Die Ergebnisse der neuen Timss-Studie zu den mathematischen und naturwissenschaftlichen Kenntnissen von Viertklässlern sind keine Katastrophe. Sie zeigen aber, dass im internationalen Vergleich Stagnation gleich Rückschritt ist. Die Studie weist zudem schmerzlich auf altbekannte Probleme des Bildungsstandorts Deutschland hin: Migrantenkinder erhalten immer noch nicht die nötige Förderung. Bildungserfolg hängt viel zu sehr vom Elternhaus ab. Die Leistungsspitze ist zu klein, die Gruppe der Leistungsschwachen zu groß.

Schulen, nicht nur Grundschulen, und Lehrer müssen daher in den Stand versetzt werden, jede dieser Gruppen besser zu fördern, und das auch konsequent tun. Angesichts dieser vierfachen Herausforderung wäre es dringend zu wünschen, alle Beteiligten in Ruhe arbeiten zu lassen. Stattdessen wird sich zum Beispiel NRW die Freiheit nehmen, erneut in einem kräftezehrenden Prozess an der Dauer seines gymnasialen Unterrichts herumzuschrauben, obwohl das keines dieser Probleme lösen wird. Es gibt wirklich dringendere Baustellen. Timss zeigt sie uns.

(fvo)
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