Washington USA bitten China nach Hackerangriff um Hilfe

Washington · Die Auseinandersetzung um die Filmsatire "The Interview" mit der fiktiven Ermordung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un ist zum filmreifen Thriller geworden. Was als Hackerangriff auf das Filmstudio Sony Pictures begann, führt nun zu politischen Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang. Nach Angaben des FBI sollen Spuren im Netz gefunden sein worden, die belegen, dass der Hackerangriff auf Sony Pictures aus Nordkorea stammt.

Der "New York Times" zufolge haben die USA nun sogar China um Unterstützung gebeten. Peking solle helfen, künftige nordkoreanische Cyberattacken zu blockieren. Eine Zusammenarbeit mit China habe entscheidende Bedeutung, weil praktisch die gesamte Telekommunikation Nordkoreas über von China betriebene Netzwerke laufe. Bisher sei keine Antwort aus Peking gekommen, berichtete die Zeitung gestern unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Es sei unklar, ob China helfen werde, da es auch zwischen Washington und Peking Spannungen wegen Cyberaktivitäten gebe.

Derweil hat Nordkorea mit martialischen Drohungen auf die Anschuldigungen der USA reagiert. Die Nationale Verteidigungskommission in Pjöngjang warnte, die härteste Gegenaktion werde sich offen gegen das Weiße Haus, das Pentagon und das gesamte US-Festland richten. In der Vergangenheit hatte das Regime wiederholt Vernichtungsdrohungen gegen Feinde ausgesprochen, die ohne Folgen blieben.

Sony Pictures hatte nach dem Hackerangriff und Drohungen gegen Kinos die Premiere der Filmsatire "The Interview" abgesagt, in der Journalisten beauftragt werden, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu töten.

(dpa)
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