Wien Van der Bellen wird Österreichs Bundespräsident

Wien · Der ehemalige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen hat die Bundespräsidentenwahl in Österreich gewonnen. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge lag Van der Bellen mit 51,7 Prozent vor Norbert Hofer von der rechtsnationalen FPÖ mit 48,3 Prozent. Nach der Auszählung der Briefwahlstimmen heute rechnen die Meinungsforscher allerdings mit einem weit deutlicheren Ergebnis für Van der Bellen.

Hofer gestand seine Niederlage bereits kurz nach Schließung der Wahllokale ein: "Ich hätte gerne auf unser Österreich aufgepasst", schrieb der 45-Jährige auf Facebook und gratulierte seinem Kontrahenten Van der Bellen. Hofer kündigte an, 2022 wieder anzutreten.

Die Wahl war auch im Rest Europas mit Spannung verfolgt worden. Ein Sieg des FPÖ-Mannes hätte nach Ansicht von Beobachtern auch anderen rechtspopulistischen Parteien Auftrieb geben können. Hofer hatte vor seiner Stimmabgabe noch betont, er sei nicht der Radikale, den einige seiner Gegner in ihm sähen.

Bereits am 22. Mai hatte es eine Stichwahl zwischen Hofer und Van der Bellen gegeben. Van der Bellen hatte damals mit rund 31.000 Stimmen Vorsprung gewonnen. Das Ergebnis war allerdings vom Verfassungsgerichtshof wegen organisatorischer Schlampereien bei der Auszählung der Briefwahlstimmen annulliert worden; der Nachholtermin am 2. Oktober platzte wegen defekter Briefwahlkuverts. Die Kandidaten der Regierungsparteien ÖVP und SPÖ waren schon in der ersten Runde ausgeschieden.

(RP)
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