Venezuela am Abgrund

Venezuela ist das Land mit den größten Ölreserven der Welt, aber an den Tankstellen gibt es kein Benzin mehr. Und nicht nur das: Es mangelt an allem, an Lebensmitteln, an Medikamenten, sogar an Trinkwasser. Nur an Durchhalteparolen mangelt es nicht. Präsident Nicolás Maduro predigt weiter die Verheißungen seines "Sozialismus des 21. Jahrhunderts". Millionen von Menschen haben sein Regime satt, doch Maduro beschimpft seine Kritiker als Konterrevolutionäre im Sold der Yankees. Gegen die Demonstranten lässt er seine Milizen von der Leine, täglich gibt es Tote.

Die internationalen Vermittlungsgespräche, bei denen sich die Regierung im vergangenen Jahr zum Dialog verpflichtet hatte, waren offenbar wirkungslos. Bisher setzt die Opposition in Venezuela auf friedliche Proteste, aber man hat während der arabischen Revolutionen gesehen, was passieren kann, wenn die Repression blutig wird. Deshalb ist es jetzt vor allem an den lateinamerikanischen Nachbarländern, Maduro zur Räson zu bringen. Noch ist es möglich, einen Bürgerkrieg abzuwenden. Noch.

(RP)
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