Vertrauen wir Griechenland!

Es wird Zeit, dass aus der Debatte um die griechische Misere die Emotionen und - mit Blick auf manche Medien - auch der Hass herausgenommen werden. Wenn sich Europa entschlossen hat, Griechenland im Euro-Raum zu halten, dann ist die Verlängerung des Hilfspakets nur logisch. Die Rettung muss dann im Euro-System erfolgen. Ein Drohpotenzial hatten Merkel & Co. nach dieser Grundsatzentscheidung nicht mehr. Weil das Geld schon im Sommer nicht mehr reichen wird und die Schuldenlast Griechenlands auf Jahre (noch) nicht tragfähig sein kann, wird auch ein drittes Paket Realität werden. Und die EU wird es mit dieser griechischen Regierung verhandeln müssen. Sie ist gewählt und legitimiert. So viel zur bitteren Wahrheit.

Es wird Zeit, dass aus der Debatte um die griechische Misere die Emotionen und - mit Blick auf manche Medien - auch der Hass herausgenommen werden. Wenn sich Europa entschlossen hat, Griechenland im Euro-Raum zu halten, dann ist die Verlängerung des Hilfspakets nur logisch. Die Rettung muss dann im Euro-System erfolgen. Ein Drohpotenzial hatten Merkel & Co. nach dieser Grundsatzentscheidung nicht mehr. Weil das Geld schon im Sommer nicht mehr reichen wird und die Schuldenlast Griechenlands auf Jahre (noch) nicht tragfähig sein kann, wird auch ein drittes Paket Realität werden. Und die EU wird es mit dieser griechischen Regierung verhandeln müssen. Sie ist gewählt und legitimiert. So viel zur bitteren Wahrheit.

Jenseits aller Finanzmathematik hat die griechische Tragödie aber auch eine gute Seite. Die EU nimmt ihre historische Aufgabe als Zusammenschluss einst verfeindeter Staaten ernst und hält in der Krise trotz aller verbalen Anfeindungen zusammen. Vielleicht wird man irgendwann zurückblicken und in den Zehnerjahren des 21. Jahrhunderts sogar die Friedensnobelpreisträgerin erkennen. Oder wie Jacques Delors, der Vordenker der europäischen Einigung, sagt: "Vertrauen Sie Europa!"

(RP)
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