Vertrag über Grenzlinie im Golf von Tonkin geplant Vietnamesischer Präsident zu Besuch in China

Peking (dpa). Der vietnamesische Präsident Tran Duc Luong ist am Montag zu einem fünftägigen Besuch in Peking eingetroffen. Zu Beginn seines Besuches stand ein Treffen mit Chinas Staats- und Parteichef Jiang Zemin auf dem Programm. Beide Seiten wollten eine Reihe von Abkommen unterzeichnen, darunter voraussichtlich am Dienstag einen Vertrag über die Grenzlinie im Golf von Tonkin.

Die Vereinbarung soll Jahrzehnte alte Streitigkeiten beenden, doch wurden die strittigsten Punkte wie die Spratly-Inseln oder die Paracel-Inseln im Südchinesischen Meer ausgeklammert. So werden die Spratly-Inseln ganz von China und Vietnam sowie teilweise auch von Brunei, Malaysia, den Philippinen und Taiwan beansprucht.

Außer einem Rahmenabkommen über die Zusammenarbeit im neuen Jahrhundert und dem Grenzvertrag werden auch ein Fischereiabkommen für den Golf von Tonkin sowie ein Abkommen über die Nutzung von Atomenergie unterzeichnet. Es ist der erste Besuch von Luong in China seit seiner Amtsübernahme und der zweite eines vietnamesischen Präsidenten seit der Normalisierung der Beziehungen 1991.

Dem Vertrag über die Demarkation der Grenze waren 18 Runden Verhandlungen vorausgegangen. Er folgt dem Abkommen über die 1 100 Kilometer lange Landgrenze, das im Vorjahr unterschrieben wurde. Beide Seiten haben seit Jahrhunderten über ihre Grenze gestritten und sich zuletzt 1979 einen blutigen Grenzkrieg geliefert, dem 30 000 Menschen zum Opfer gefallen sind.

Vietnams Präsident wird in China außer Peking auch Schanghai und Xiamen besuchen.

(RPO Archiv)
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