Vollzeit im Wahlkampf

Vier Monate vor der Bundestagswahl geht in der Koalition nichts mehr. Union und SPD haben längst in den Wahlkampfmodus geschaltet. Den verhärteten Fronten im Regierungsbündnis ist nun das Scheitern des Gesetzes auf ein Rückkehrrecht von einem Teilzeit- in einen Vollzeit-Job geschuldet. Damit hat die SPD ein Wahlkampfthema.

Dass das Gesetz nicht mehr kommt, lässt sich verschmerzen. Denn jene Frauen, die in der sogenannten Teilzeitfalle sitzen, verzichten in der Regel auf einen Vollzeit-Job, weil sie Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Ursache für die große Zahl an weiblichen Beschäftigten in Teilzeit sind also nicht die Arbeitgeber, die Vollzeit-Jobs verweigern. Vielmehr sind es zu wenige Betreuungsangebote für Kinder und fehlende Hilfen für pflegebedürftige Eltern. Vielen Familien gilt es auch schlicht als ein erstrebenswertes Modell, dass ein Partner Teilzeit arbeitet.

Der Anteil der Beschäftigten, der unfreiwillig in Teilzeit arbeitet, ist übrigens mit guter Konjunktur und gestiegener Nachfrage nach Fachkräften von alleine deutlich zurückgegangen.

(qua)
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