VW half sich selbst

Es ist vor allem für VW gut, dass der Konzern und seine Zulieferer eine weitere Eskalation ihres Konflikts vermieden haben. Das VW-Image ist wegen des Dieselskandals ohnehin schon ramponiert. Das macht sich in rückläufigen Verkaufszahlen in manchen Regionen bereits bemerkbar. Auf starken Absatz ist VW aber dringend angewiesen. Denn neue Schadenersatz-Klagen in den USA und zunehmend auch von deutschen Kunden könnten VW in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Vor diesem Hintergrund war der kompromisslose Kurs des VW-Managements im Machtkampf mit den Zulieferern riskant und möglicherweise verantwortungslos. Unangenehm wurde für VW auch die politische Diskussion. Es kam nicht gut an, dass der Konzern einen geschäftlichen Konflikt auf dem Rücken der Beitragszahler austragen wollte, die das Kurzarbeitergeld für 28.000 Arbeiter finanzieren sollten.

VW wird nun auch seine Produktionsstrategie überdenken müssen. Sich bei wichtigen Getriebeteilen von nur einem einzigen Zulieferer abhängig zu machen, ist keine vernünftige Strategie.

(mar)
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