Wolfsburg VW startet Golf-Rückruf am Dienstag

Wolfsburg · Die Umrüstung des Passats muss warten. Einen Rückkauf schließt VW aus.

Der Abgasskandal lässt Volkswagen nicht los, die Probleme bei der Umrüstung des Passats bekommt der Konzern nicht in den Griff. Deshalb will er ab Dienstag zunächst manipulierte Modelle des Golfs in die Werkstätten rufen. Pünktlich zur gestrigen Bilanz-Pressekonferenz hatte das Kraftfahrtbundesamt (KBA) den Wolfsburgern nach wochenlanger Prüfung die Freigabe erteilt. Zufall? Für VW-Chef Matthias Müller kam die Nachricht jedenfalls günstig.

Am Ziel, bis Jahresende alle betroffenen Fahrzeuge nachzurüsten, will Müller vorerst festhalten. In den kommenden Monaten werde man sehen, ob man den Jahreswechsel überschreiten werde. Einen Rückkauf von Fahrzeugen, wie er in den USA stattfinden wird, schloss der VW-Vorstand gestern erneut aus.

Auch beim Passat würden die Nachbesserungen gelingen, versprach VW-Markenvorstand Herbert Diess. Eigentlich hätte der Passat bereits von Ende Februar an für ein Software-Update zurückgerufen werden sollen. Doch einige Werte waren mit dem Update schlechter ausgefallen als zuvor.

Nun soll zunächst der Golf TDI Blue Motion Technology mit 2,0-Liter-Motor in die Werkstätten - rund 15.000 Fahrzeuge in ganz Europa. Kunden werden dazu in Kürze ein Schreiben erhalten, in dem sie gebeten werden, einen Termin mit einer Partnerwerkstatt zu vereinbaren. Der Rückruf ist für sie kostenlos.

Wegen der Abgas-Krise hat VW bereits 16,2 Milliarden Euro zurückgelegt, was 2015 einen Rekordverlust von 1,6 Milliarden brachte. Den Besuch von Barack Obama auf der Hannover Messe hatte Müller genutzt, um sich bei dem US-Präsidenten persönlich für den "Vorfall als solchen", wie Müller den Abgasskandal nennt, zu entschuldigen.

(frin)
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