Düsseldorf Waffen in den Irak? Das sagen Schüler

Düsseldorf · Sechs junge Journalistenschüler sind beim Thema Waffenlieferungen an die Kurden im Irak deutlich anderer Meinung als die Politik. Die Jugendlichen kommen von der Journalistenschule für Schüler, einer Kooperation der Rheinische Post und der Deutschen Journalistenschule München. Junge Menschen ab der neunten Klasse werden an acht Wochenenden in die Medienwelt eingeführt. "Sie lernen unsere verschiedenen Redaktionen kennen, müssen aber auch selbstständig arbeiten", erläutert Michael Bröcker, Chefredakteur der RP. Das die Schüler großes Interesse an Politik haben, stellten sie bei der ersten Redaktionskonferenz unter Beweis. Heftig diskutierten sie über den geplanten Waffeneinsatz:


Kathi Schirpke (16):

"Statt Waffen sollten wir lieber Medikamente schicken, auch Fachpersonal für die Betreuung von Kindern, Behinderten und Kranken!"

Philip Lohan (15):

"Ich finde es nicht verwerflich, Waffen zu liefern. Aber woher sollen wir wissen, dass die Kämpfenden die Waffen in einigen Jahren nicht gegen uns einsetzen?"


Lena Mielcarek (18):

"Es ist ein Widerspruch an sich, Waffen einzusetzen, um Frieden zu sichern. Deutschland sollte ein Vorbild sein und kein Waffenlieferant."


René Speetgens (16):

"Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite möchte man den betroffenen Menschen helfen, auf der anderen Seite sehnt man eine Lösung ohne Waffeneinsatz herbei."


Sven Salvatore (17):

"Es steht uns gar nicht zu, Waffen zu liefern. Wissen wir denn wirklich, was die Menschen dort möchten? Können wir das überhaupt beurteilen und wissen wir, welche Folgen es hat?"


Anna-Lisa Nuß (17):

"Waffen zu liefern ist paradox. Deutschland macht es Asylanten so schwer, da hört die Hilfe oft schnell auf, aber mit Waffen sollen wir jetzt schnell bei der Hand sein!"

(RP)
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